Pähl – Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Pähl wurde die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs behandelt. Bei einem Informationsabend, der einige Tage vor der Sitzung stattfand, erläuterten Führungskräften der Feuerwehr dem Ratsgremium, weshalb ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF20 als Ersatz für das 1986 in Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug LF8 präferiert wird. Laut Feuerwehrkommandant Manfred Hafenmayer liegt das daran, dass die Pähler Feuerwehr bei Einsätzen in der Nähe häufig als erste am Einsatzort ist. Der Gemeinderat ließ sich von den Argumenten überzeugen und stimmte einstimmig für das favorisierte Allradfahrzeug. Der Feuerwehrverein wird sich an den Kosten beteiligen. Wie hoch der Beitrag sein wird, wird von der Mitgliederversammlung noch entschieden.
Neben dem 1998 angeschafften Tanklöschgruppenfahrzeug TLF 16/25 für sechs Personen verfügt die Pähler Feuerwehr über ein dreißig Jahres altes Löschgruppenfahrzeug LF8 für neun Personen. Dieses will die Feuerwehr seit geraumer Zeit durch ein neues ersetzen (ursprünglich sollte das Fahrzeug 2011 erworben werden). Zum einen, weil es bereits diverse Schwachstellen, beispielsweise an der Bremsanlage, aufweist, zum anderen, weil die Ausstattung nicht mehr den Anforderungen entspricht. Aufgrund zahlreicher weiterer kostenintensiver Projekte der Gemeinde wie Schulhauserweiterung, Sporthallen- und Kinderkrippenbau ist die Anschaffung in Absprache mit der Feuerwehr immer wieder zurückgestellt worden. Nun hat der Gemeinderat die Investition für das Feuerwehrfahrzeug jedoch 2018 in die Finanzplanung eingestellt und besteht Handlungsbedarf, um das Projekt bis zu dem Zeitpunkt umsetzen zu können, erklärt Hafenmayer.
Pähler Wehr als erstes vor Ort
Warum das neue nicht ein reines Löschgruppenfahrzeug sein soll wie das vorhandene, erklärt der Feuerwehrkommandant damit, dass die Pähler Feuerwehrleute bei einem Einsatz in der Nähe häufig als erste vor Ort seien. Bisher leisten die Stützpunktfeuerwehren aus Weilheim, Tutzing, Herrsching oder Dießen die Hilfeleistung, erklärt er. Durch ihre weitere Anfahrt, beispielsweise bei Unfällen auf der Bundesstraße 2, treffen sie jedoch häufig später am Einsatzort ein. Doch nur die Fahrzeuge der Stützpunktfeuerwehren sind so ausgestattet, dass sie mit der speziellen Fahrzeugausstattung für eine technische Hilfeleistung auch sofort Hilfe leisten können. Vor Ort zu sein und nicht helfen zu können, sei für die Einsatzkräfte belastend, zeige die Erfahrung.
Bei der Informationsveranstaltung für die Gemeindevertreter sind auch Vertreter der Nachbarfeuerwehren Fischen und Wielenbach dabei gewesen und haben ihre Löschfahrzeuge erklärt.
Feuerwehrleute aus Oberhausen, die ein HLF 20 besitzen, haben die Ausstattung ihres Fahrzeugs beschrieben. Ihre Darstellungen hätten den Ausschlag für die Entscheidung des Gemeinderats gegeben, so der Pähler Kommandant.
Auch das Landratsamt Weilheim-Schongau und die Kreisbrandinspektion empfehlen laut Hafenmayer als Ersatz für das LF8 ein HLF 20.
Die Mehrkosten für die Zusatzausstattung vom Feuerwehrverein zu bestreiten, wie ein Vorschlag des Bürgermeisters bei der Abstimmung des Gemeinderats lautete, fand beim Ratsgremium keine Zustimmung und wurde einstimmig abgelehnt. Auf lediglich rund 10.000 Euro schätzt Hafenmayer die Mehrkosten für die Hilfeleistungsausstattung wie beispielsweise Rettungsspreizer und -schere, aufgrund wesentlich höherer Zuschüsse der Regierung von Oberbayern für ein HLF als für ein LF, in dem Fahrzeug, das wie das alte für neun Personen ausgelegt werden soll und ale erforderlichen Gerätschaften eines normalen Löschfahrzeugs enthält. Vorteil des HLF sei auch, dass vier Atemschutzausrüstungen in der Mannschaftskabine enthalten sind.